Am vergangenen Dienstag wurde in Berlin eines der ersten “Smart Buildings” in Deutschland eröffnet: das cube berlin. Gut 3800 Sensoren sind im cube berlin verbaut, um es zu einem intelligenten Bürogebäude zu machen. Doch was zeichnet eigentlich ein “smartes” Gebäude aus?
Einfach das Gebäude mit Sensoren und weiterer “smarter” Technologie auszustatten reicht nicht aus. Erst durch das koordinierte Zusammenspiel aller Komponenten wird ein Gebäude “smart”. Das Zusammenspiel erfolgt dabei herstellerübergreifend und zentral. Und es betrifft alle Gewerke eines Gebäudes: Heizung, Klimatisierung, Lüftung, Beleuchtung, Beschattung, die Sicherheitstechnik sowie Tür- und Fenstertechnik.
Smart Buildings passen sich durch ihre automatisierte und vernetzte Gebäudetechnik sowohl an die Umgebung als auch an das Nutzerverhalten dynamisch an. Die Gebäude werden dadurch sicherer, komfortabler und energieeffizienter.
Vernetzte Sensoren als Grundlage für Smart Building
Sensoren erfassen große Mengen an Daten über die Nutzung der Immobilie. Dabei werden von den Sensoren unterschiedliche Parameter erfasst. Beispielsweise liefern Sensoren Daten für Licht, Präsenz, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Kohlendioxid. Ergänzt werden diese Daten beispielsweise von Wetterstationen oder durch Nutzerumfragen. Vernetzt werden die Sensoren meist mit Hilfe des “Internet der Dinge” (englisch: Internet of Things – IoT). Über das Netzwerk werden dann alle Nutzungsdaten automatisch und sicher gespeichert.
Big Data – Sammlung aller Nutzungsdaten
Gespeichert werden die gesammelten Daten meist in der Cloud. In sogenannten Data Lakes – also Daten Seen – fließen alle Daten von sämtlichen Sensoren und anderen Quellen in ihren Rohformaten zusammen. Die großen Software Anbieter wie Microsoft oder Google bieten spezielle Lösungen für das Sammeln und Auswerten der gesammelten Daten an. Das nennt man dann Big Data.
Künstliche Intelligenz als zentraler Baustein
Im nächsten Schritt kommt die künstliche Intelligenz (KI) ins Spiel. Die KI bildet quasi das “Gehirn” des Smart Building. Die riesigen Mengen an Sensordaten werden von der KI ausgewertet, so dass wichtige Erkenntnisse über Flächenauslastungen und Anomalien für das Facility Management gewonnen werden. Eine hochentwickelte KI kann schon mit wenigen Sensordaten zuverlässige Aussagen zur Nutzung eines Gebäudes treffen und Handlungsempfehlungen ableiten. Dies ist möglich, da die künstliche Intelligenz aus Beispielen lernt und diese verallgemeinert. Zudem werden Muster und Gesetzmäßigkeiten erkannt. Als Ergebnis werden optimierte Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Leistung ausgegeben.
Die Nachfolgende Grafik veranschaulicht das Zusammenspiel von Sensoren, Big Data und Künstlicher Intelligenz.
Mehrwert für die Gebäudenutzer
Im Smart Building sollen vor allem die Gebäudenutzer von der Digitalisierung profitieren. Dem Mitarbeiter werden sauberere, gesündere und ansprechendere Arbeitswelten bereitgestellt. Hierdurch steigt die Produktivität und die Fehltage verringern sich.
Quelle Titelbild: unsplash.com, eigene Bildbearbeitung